Die Volkswagen Konzernforschung hat gemeinsam mit anderen Fahrzeugherstellern innerhalb des von der Europäischen Kommission geförderten Forschungsprojektes INTERSAFE-2 innovative Assistenzsysteme speziell für den Kreuzungsbereich entwickelt: Auf Basis der Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation werden dabei dem Fahrer nicht nur Informationen über die sichtbare Umgebung, sondern insbesondere auch Informationen über sichtverdeckte Objekte gegeben.
Auf diese Weise werden gefährliche Verkehrssituationen automatisch an Kreuzungen erkannt und die adäquate Unterstützung des Fahrers in sicherheitsrelevanten Situationen ermöglicht. In diesen oftmals zeitkritischen Augenblicken erhält der Fahrer eine gezielte akustische und optische Warnung sowie einen Bremsruck. Der Fahrer bleibt stets in der vollen Verantwortung und hat die Kontrolle über das Fahrzeug.
Kreuzungen sind Schwerpunkte für Unfälle mit Verletzungen im innerstädtischen Verkehr. „Die konzerneigene Unfallforschung konnte dabei analysieren, dass insbesondere Fehleinschätzungen von Geschwindigkeiten und Entfernungen sowie Rotlicht- und Stoppschildmissachtungen Unfälle mit teils schwerwiegenden Folgen verursachen. Aus diesem Grund hat das Projekt Intersafe-2 eine hohe Bedeutung, um in Zukunft kritische Situationen in Innenstädten zu entschärfen,“ betont Prof. Dr. Jürgen Leohold, Leiter der Volkswagen Konzernforschung. „Mit Hinblick auf das weitere Wachstum urbaner Mobilität mit unterschiedlichsten Verkehrsteilnehmern sowie gesellschaftlicher Trends, wie z.B. der Zunahme von älteren Personen, wird die Bedeutung derartiger Assistenzfunktionen weiter steigen.“
Der von der Volkswagen Konzernforschung aufgebaute Prototyp aus Basis eines Passat CC ist mit fünf speziell für den Kreuzungsbereich entwickelten Assistenzfunktionen ausgestattet; dem Linksabbiege-, Rechtsabbiege-, Überquerungs-, Rotlicht- und Stoppschildassistent. Diese Funktionen warnen den Fahrer im Fall eines Verkehrsverstoßes in drei Eskalationsstufen, zunächst akustisch, dann optisch und schließlich durch einen Bremsruck.
Für den Testbetrieb wurde an der Kreuzung Breslauer Straße/Wohltbergstraße in Wolfsburg die notwendige Technologie zur Fußgänger- und Fahrzeugerkennung, bestehend aus Laserscanner, Infrarotsensoren sowie WLAN als Kommunikationstechnologie installiert. Für einen zukünftigen Kreuzungsassistenten wurde diese Technologie mit speziell ausgerüsteten Prototypenfahrzeugen in den vergangenen Monaten getestet.
Die von der Europäischen Kommission DG-ICT geförderte europäische Forschungsinitiative INTERSAFE-2 steht für „Intersection safety“ und ist insgesamt mit einem Budget von 6,5 Millionen Euro ausgestattet. Die europäische Kommission steuert 3,5 Millionen Euro bei, seitens der Industrie werden 3 Millionen Euro erbracht. Beteiligt sind elf Partner aus Industrie und Wissenschaft, ansässig in sechs europäischen Ländern. Ziel der auf drei Jahre angelegten Forschungskooperation ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit an Straßenkreuzungen.
Die Partner von INTERSAFE-2 sind: BMW Group, IKA, INRIA, NEC, SWARCO, TRW conekt, VTT, SICK (Projektkoordination), Technische Universität Cluj-Napoca, Volvo Technology, VTT und Volkswagen AG. Weitere Informationen sind zudem unter http://www.intersafe-2.eu erhältlich.