Mehr als 1.500 Schülerinnen informierten sich am heutigen Girls’ Day bei Volkswagen über gewerblich-technische Berufe. Am Unternehmenssitz in Wolfsburg war die Nachfrage so stark, dass der Aktionstag erstmals auf den Nachmittag ausgedehnt wurde. Allein hier waren 600 Mädchen zu Gast. Erstmals hat Volkswagen Osnabrück, der jüngste Volkswagen Standort, am Girls’ Day teilgenommen. An den insgesamt zehn Volkswagen Standorten in Niedersachsen, Hessen und Sachsen übernahmen weibliche Auszubildende die Regie: Sie stellten den Schülerinnen der siebten bis zehnten Klassenstufe die Technik-Berufe in Präsentationen, mit praktischen Übungen und Exponaten vor.
Elke Heitmüller, Leiterin der Frauenförderung bei Volkswagen, betonte: „Der Anteil der weiblichen Auszubildenden, die im Volkswagen Konzern gewerblich-technische Berufe erlernen, liegt in Deutschland bei rund 21 Prozent.“ Damit belege Volkswagen einen Spitzenplatz in der Automobilindustrie. Ziel bleibe es aber, noch deutlich mehr Schülerinnen für diese Ausbildungen zu gewinnen. „Wir werden ihren Anteil in Richtung 30 Prozent ausbauen“, so Heitmüller. Jungen Frauen solle das ganze Jahr über Einblick in die gewerblich-technischen Berufe gegeben werden.
Die Projektleiterin für den Girls’ Day am Standort Wolfsburg, Nina Krumme, betonte: „Noch immer scheinen gewerblich-technische Berufe eine Männer-Domäne zu sein. Genau das wollen wir in unserem Unternehmen ändern. In Wolfsburg erlebten 600 Schülerinnen heute, dass sie bei Volkswagen eine ganze Reihe spannender Technik-Berufe mit Zukunft erlernen können.“ Stephanie Steinke, Mitglied des Gleichstellungsausschusses des Volkswagen Betriebsrats, hob hervor: „Unsere weiblichen Auszubildenden sind stolz, sich für gewerblich-technische Berufe entschieden zu haben. Dass ihnen diese Ausbildung Spaß macht, haben sie ihren Gästen eindrucksvoll gezeigt und ihnen erste Einblicke in diese Berufe vermittelt.“
Besonders gut kamen die praktischen Übungen an. Die Schülerinnen probierten Werkzeuge aus und bearbeiteten unterschiedliche Werkstoffe. So stanzten beispielsweise im Werk Hannover Schülerinnen mit Hilfe einer Spindelpresse Schlüsselanhänger in Form eines Volkswagen Busses. In Osnabrück führten die Mädchen an einem TSI-Motor Kompressionstests durch. Angehende Elektronikerinnen für Automatisierungstechnik zeigten ihnen, wie ein Industrieroboter zu steuern ist.
Mit Werkzeugen wie Schraubendrehern und Zangen bauten junge Frauen im Werk Wolfsburg mit Mechatronik-Auszubildenden einfache elektrische Schaltungen und elektropneumatische Steuerungen zusammen, isolierten Leitungskabel ab und verschraubten Stromleitungen. Angehende Kraftfahrzeug-Mechatronikerinnen stellten das Ergebnis einer außergewöhnlichen Projektarbeit vor: den Golf GTI Nightline. Der von Azubis nach eigenem Konzept umgebaute Serien-GTI fällt vor allem durch seine violett-schwarze Lackierung auf, deren Farbnuancen von der vorderen zur hinteren Fahrzeugpartie fließend verlaufen.
Im Werk Kassel unterstützten zukünftige Elektronikerinnen für Automatisierungstechnik ihre Gäste zum Beispiel bei der Handhabung der Rundzange, um Ösen für elektrische Schutzschalter zu biegen. Außerdem übten sich die Schülerinnen im Stecken von elektrischen Verbindungen und Überprüfen von Wechselschaltungen.
Bewerbungstipps aus erster Hand, Informationen zum Unternehmen sowie Führungen durch Produktionsstraßen für Fahrzeuge und Komponenten wie Motoren, Getriebe und Achsen rundeten das mehrstündige Girls’ Day-Programm an den zehn Volkswagen Standorten ab.