Das meistgebaute Auto des Wolfsburger Autokonzerns VW hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Fans gewonnen. Verantwortlich ist dafür schon die Tatsache, dass der VW Golf IV am 25. Juni 2002 den Golf zum meist gebauten PKW der Welt machte. Doch auch der beste Wagen weist mitunter Schwächen auf, wobei einige der Probleme nur in den ersten Jahren der Herstellung auftreten. Neuere Modelle wie der Golf 4MOTION, werden wahrscheinlich weniger mit den Kinderkrankheiten zu kämpfen haben, da die Autobauer aus den letzten Jahren einige wichtige Erkenntnisse gezogen haben. Dennoch gilt es bei den älteren Modellen einiges zu beachten, was die Anfälligkeit des Autos betrifft.
Eines der häufigsten Probleme beim Golf VI stellt die Hitze dar, welche Startprobleme beim Motor auslösen kann, sofern der Wagen über längere Zeit der Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. In dem Fall kann das Auswechseln des Aktivkohlefilters, bei dem mit Kosten in Höhe von etwa 100 Euro zu rechnen ist, das Problem beseitigen. Gleichzeitig sollte ein Update vom Motorsteuergerät durchgeführt werden, was noch einmal 70 Euro kosten kann. Befindet sich der Motor des 1.4 TSI mit 160 PS im kalten Zustand, wird dieser mitunter kein Gas nehmen oder nicht optimal laufen. Mittlerweile gibt es für dieses Problem ein Update für das Steuergerät, wobei der Fehler auch bei VW reklamiert werden kann.
Beim VW Golf IV TDI kann es bei einer Geschwindigkeit von 10 km/h zu einem Ruckeln kommen, wenn der Wagen langsam ausrollt. Ursache kann hierbei die Motorelektronik und das Schwungrad sein. Das Problem kann jedoch beseitigt werden, wenn das geänderte Motor-Steuergerät eingesetzt wird. Einkalkuliert werden müssen dabei Kosten zwischen 300 bis 1000 Euro. Hier lohnt es sich also besonders verschiedene Werkstätten aus dem Bekannten- und Freundeskreis zu vergleichen. Ein unabhängiger Vergleich von Werkstätten im Internet, kann ebenfalls hilfreich sein, um einiges zu sparen. Ebenfalls ist es möglich, dass beim TDI der Motor ruckelt oder ganz ausgeht. Auch das Kombiinstrument fällt bei vielen Modellen nach Jahren aus. Verantwortlich dafür kann das defekte Relais 109 sein, dessen Austausch mit etwa 50 Euro recht kostengünstig ist.
In Bezug auf den Golf V kann es zu einem mitunter erhöhten Ölverbrauch kommen. Besonders oft wird dies beim Golf 2.0 TDI festgestellt. Jedoch ist dies ein Problem, dass wahrscheinlich im Laufe der Einfahrphase nachlassen wird. Zudem kann bei manchen Modellen des TDI ein Leerlauf-Ruckeln festgestellt werden. Die Folge davon sollte der Austausch eines möglicherweise defekten Pumpe-Düse-Elements sein. Allerdings können dabei Kosten von durchschnittlich gut 500 Euro auftreten.
Außerdem sollte auf die nachfolgenden Punkte geachtet werden, die häufig Reparaturen nach sich ziehen:
- Schlauch an Ladedruckregelung muss häufig erneuert werden
- Ein geringer Luftaustritt aus der Mittelluftdüse
- Wischerblätter schmieren
Alles in allem ist der Golf, trotz einiger Mängel (die bekanntlich jedes Auto nach einer gewissen zeit hat), ein grundsolides Fahrzeug, dass jedes Jahr zu den beliebtesten Automobilen zählt, was sich auch im vergangenen Jahr in den Verkaufszahlen widerspiegelt (wir haben dazu auch hier schon berichtet). Golfliebhaber oder solche, die es noch werden wollen, sollten demnach nicht nur die negativen Seiten, sondern vor allem auch die positiven im Blick behalten.