Lässige Jeans, T-Shirt, Turnschuhe, Brille, die schwarzen Haare zum Pferdeschwanz gebunden und kein Make-up – so wie Kristin Zippel da vor einem steht, würde man nicht vermuten, dass sie unter 500 Bewerberinnen die MISS TUNING-Wahl im vergangenen Jahr gewonnen hat. Doch die 27-Jährige mit den Traummaßen 83 – 64 – 90 kann sich im Nu in eine heiße Braut verwandeln, wie sie auf vielen Fotos bewiesen hat. Mit knackigen Hot Pants, heißen High Heels, gelocktem Haar, lang getuschten Wimpern, sinnlichrotem Mund und einem Liebesapfel in der Hand lächelt sie zum Beispiel verführerisch vom Märzblatt des diesjährigen MISS TUNING-Kalenders. Eine Woche war sie für die Aufnahmen zu dem Kalender an den Great Lakes in den USA unterwegs. „Wir haben zwar von morgens bis abends hart gearbeitet, aber es war trotzdem eine tolle Zeit“, schwärmt Kristin Zippel. „Jeden Tag waren wir woanders und ich hab dadurch nicht nur viel gesehen, sondern auch viel gelernt, wie man sich professionell in Pose stellt.“ Die Produktion des Kalenders ist einer der Preise, die der jeweiligen Gewinnerin der Miss-Wahl winken. Hinzu kommen vier Tage Beratung für das persönliche Styling, ein Coaching, ein Leihwagen während der einjährigen Amtszeit und vieles mehr.
„Wichtig ist, dass man sich auch mal selber herrichten kann, dass man ein gutes Händchen hat, wie man sich raffiniert schminkt und sexy kleidet, ohne extrem aufreizend zu wirken“, meint die 27-Jährige rückblickend. Denn auch als MISS TUNING sollte man bei Auftritten in der Szene stets eine gepflegte Erscheinung haben – und sei es nur, um Kontakte zu knüpfen. Kristin Zippel ist deshalb froh, dass sie in ihrem Erstberuf Kosmetikerin gelernt hat. Auch Selbstbewusstsein, Ausstrahlung und Redegewandtheit seien „unerlässlich“ für den Job als Gesicht der Tuning-Branche. Und natürlich sollte man sich auch für Autos und Motorräder interessieren. „Ich hab zum Beispiel eine Schwäche für edles Tuning, also schöner Lack, getönte Scheiben, luxuriöse Ausstattung“, schwärmt die junge Frau, die in ihrer Freizeit übrigens Motorrad fährt.
Nicht zu vernachlässigen ist der Zeitfaktor: „Man muss flexibel und vor allem bereit sein, sich auch an den Wochenenden und im Urlaub zu engagieren“, meint Zippel. „Fotoaufnahmen, Werbeauftritte oder Partys, es ist immer was los.“ Die gebürtige Görlitzerin, die inzwischen in München lebt und dort im Herbst ihre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin in einem großen Klinikum abschließen wird, hat zum Glück verständnisvolle Chefs und Kolleginnen gehabt.
„Natürlich musste ich mir anfangs von den Ärzten ab und zu mal einen blöden Spruch anhören, aber im Grunde haben sie mich als MISS TUNING unterstützt“, erzählt die dunkelhaarige Schönheit. Apropos Sprüche. Kristin Zippel wehrt sich dagegen, als MISS TUNING zum Objekt der Begierde degradiert zu werden. „Die Leute, die so was behaupten, haben doch keine Ahnung, was dieser Titel eigentlich bedeutet“, empört sie sich. „MISS TUNING ist alles andere als ein Boxenluder.“ Nicht einmal habe sie sich vor der Kamera ausziehen müssen, die Posen und das ganze Ambiente seien „immer edel und nie billig“ gewesen. Zippel will die Zeit als MISS TUNING jedenfalls nicht missen und kann den Job nur wärmstens weiterempfehlen. Wer Interesse daran hat: Die Bewerbungsfrist zur Wahl der Nachfolgerin endet am 17. April 2011.