Zukunfts- und damit wettbewerbsfähige Mobilität steht auf der Agenda der 63. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge ganz oben. Die Fachmesse findet vom 23. bis 30. September 2010 in Hannover statt. Sie gilt weltweit als Innovationsplattform der Nutzfahrzeugindustrie. Technische Lösungen, mit denen Spediteure, Busflottenbetreiber und Logistikunternehmen ihren Fuhrpark möglichst emissionsarm betreiben, sind in diesem Jahr besonders gefragt. Aus gutem Grund, denn die Anforderungen wachsen stetig. Mehr als 40 deutsche Städte setzen auf Umweltzonen und verwehren Pkws, Lkws, Transportern oder Bussen, die einen zu hohen Schadstoffausstoß haben, die Zufahrt in die Innenstadt. Eingeschränkte Mobilität ist nicht der einzige Nachteil, den Unternehmen mit einer veralteten Flotte haben: Für Fahrzeuge mit hohen Schadstoffemissionen ist eine Strafsteuer fällig. Auf deutschen Autobahnen kommen bei Lkws höhere Mautgebühren hinzu.
Wer sein Fahrzeug mit einem Abgasminderungssystem ausstattet, sichert sich kurz- und langfristig entscheidende Vorteile“, sagt Michael Himmen, Mitglied der Geschäftsleitung bei HJS Fahrzeugtechnik. Das mittelständische Unternehmen hat sich auf Technologien zur Abgasnachbehandlung spezialisiert Systeme zur Diesel-Partikelminderung, zur Denoxierung sowie kombinierte Verfahren, die sowohl Rußpartikel- als auch Stickoxidemissionen senken. Auf der diesjährigen IAA ist HJS wieder vertreten und präsentiert die breite Produktpalette für Fahrzeuge und Maschinen aller Art. Neben bewährten Systemen wie dem City-Filter® für Pkws und Kleintransporter sowie weiteren Diesel-Partikelfiltern, deren Einbau den Partikelausstoß vollständig senkt, präsentiert HJS auch innovative Neuentwicklungen auf der Fachmesse (Halle 13, Stand C48).
Technologien für Reisebusse und den ÖPNV
Wir haben unser Angebot zum Beispiel um Diesel-Partikelfiltersysteme erweitert, die speziell auf die Anforderungen von Reisebussen zugeschnitten sind“, erklärt Michael Himmen. Gerade Touristikunternehmen, deren Busse in ganz Deutschland und Europa unterwegs sind und häufig direkt ins Stadtzentrum fahren, sind auf den Einsatz moderner Filtertechnologien angewiesen.“ Denn im besonders beliebten Reiseziel Berlin etwa dürfen Fahrzeuge ohne grüne Umweltplakette nicht mehr in die Innenstadt einfahren. München oder Stuttgart setzen ebenfalls auf Fahrbeschränkungen, um die hohe Feinstaubkonzentration in der Luft zu senken. Das Umfahren der Umweltzonen ist für Touristikunternehmen keine Alternative. Mit dem SMF®-System kurz für Sinter Metal Filter von HJS erfüllen Reisebusse die deutschen, aber auch europäischen Auflagen und erhalten in Umweltzonen freie Fahrt.
In Bussen des öffentlichen Personennahverkehrs ist SCRT® (Selective Catalytic Reduction Technology) modernster Stand der Technik. Dieses speziell von HJS mitentwickelte und patentierte Verfahren senkt den Rußpartikelausstoß von Dieselmotoren um 99 Prozent und Stickoxidemissionen um 90 Prozent.SCRT® ist das zurzeit wirkungsvollste Abgas-Nachbehandlungssystem für den ÖPNV“, erklärt Michael Himmen.Die Technologie gewährleistet eine konstant hohe Schadstoffminderung, ob der Bus an der Haltestelle steht oder zur nächsten Station fährt optimale Voraussetzungen für den Einsatz im öffentlichen Nahverkehr.“ Als sinnvolle Alternative zum Fahrzeugneukauf lassen sich SCRT®-Systeme auch nachträglich einbauen, zum Beispiel in Euro-III-Busse. Fahrzeuge, die bereits mit einem Diesel-Partikelfilter ausgestattet sind, können um eine SCR-Einheit ergänzt werden. Sie erreichen dann den Euro-V-/EEV-Standard.
Technologien für Lkws
Auch bei Lastkraftwagen bietet HJS je nach Anforderungsprofil ein umfassendes Lieferprogramm für die Erstausrüstung und den nachträglichen Einbau. Für Lkws, die lange Strecken auf der Autobahn zurücklegen und kontinuierlich hohe Abgastemperaturen produzieren, eignet sich ebenfalls ein SMF®-System. Ideal bei Fahrzeugen, die vor allem in der Innenstadt und damit eher im Niedertemperaturbereich unterwegs sind, ist die CSMF®-Technologie mit einem speziell beschichteten Filter. Beide Systeme mindern den Rußausstoß samt Feinpartikeln bis zur Nachweisgrenze. Auch bei der Wartung punkten die HJS-Technologien. Gegenüber herkömmlichen Keramikfiltern erzielen sie drei- bis viermal längere Laufleistungen, und die Reinigung lässt sich bequem in der Werkstatt vor Ort erledigen. Das senkt die Stillstandskosten deutlich. Hinzu kommt: Wer ein Euro-III-Fahrzeug mit einem HJS-Vollfiltersystem nachrüstet, spart aufgrund der ökologischen Mautspreizung bei 150.000 gefahrenen Autobahnkilometern im Jahr 3.150 Euro an Gebühren. Ab 2011 fällt die Spreizung noch höher aus, zudem ist die Ausweitung der Maut auf vierspurige Bundesstraßen geplant auch dort kommt ein finanzieller Mehraufwand auf Spediteure zu, der sich mit Partikelfiltersystemen spürbar senken lässt.
Technologien zur Erstausrüstung
Speziell für den OE-Bereich also für Fahrzeug- und Motorenhersteller hat HJS für die Fachmesse ebenfalls Neuentwicklungen im Gepäck. Erstausrüster sind aufgrund der EU-weiten Emissionsnormen Euro V und VI, die bei neuen Fahrzeugen eine deutliche Senkung des Schadstoffausstoßes vorschreiben, unter erheblichem Handlungsdruck. HJS bietet verschiedene Systeme, die eine kontinuierliche Emissionsminderung gewährleisten. Das Besondere: Herkömmliche Technologien brauchen eine bestimmte Abgastemperatur, um alle notwendigen chemischen Prozesse in Gang zu setzen. Die neu entwickelten HJS-Systeme können die erforderliche Wärme autark erzeugen etwa durch ein- oder mehrstufige integrierte Flammenbrenner, die bei Bedarf mit einem zusätzlichen Hydro-Carbon-Dosierer für große Motoren ausgestattet werden. Auch der Katalytische Vorbrenner kurz KVB wird als neue Entwicklung auf der IAA präsentiert. Die aktiven HJS-Verfahren für das Thermomanagement sorgen stets für die richtige Abgastemperatur, sowohl bei Partikelfiltern als auch bei nachgeschalteten SCR-Reduktionssystemen für Schadstoffe wie Stickoxide. So gehen Hersteller auf Nummer sicher“, erklärt Michael Himmen.Die kommenden Abgasnormen lassen sich damit einhalten.“
Neu sind auch Technologie-Kombinationen. Das bewährte System SMF®-AR (Sinter Metal Filter mit thermoelektrischer Regeneration) kann etwa mit einer SCR-Einheit zur Denoxierung kombiniert werden, was die gleichzeitige Reduzierung mehrerer Schadstoffe erlaubt. Der Filter kann dabei in jedem Betriebszustand des Motors vom abgelagerten Ruß befreit werden unabhängig davon, ob er sich gerade im Leerlauf befindet oder auf Hochtouren unterwegs ist. Weiterer Pluspunkt: Die Systeme sind NO2-neutral, erhöhen also nicht den Stickstoffdioxidausstoß des Fahrzeugs.
Als ideale Ergänzung zu den Systemen bietet HJS elektronische Steuergeräte wie die After Treatment Control Unit (ACU). Sie agiert sozusagen als Gehirn des gesamten Abgassystems“, sagt Michael Himmen. Das Gerät misst mithilfe optimierter Sensorik Temperatur, Druck und Schadstoffgehalt, erkennt selbstständig den richtigen Regenerationszeitpunkt für den Filter und regelt die Harnstoffdosierung. Die ACU greift nicht in die Motorsteuerung ein und lässt sich mit reduziertem Aufwand für jede Fahrzeugvariante konfigurieren, ob Partikelfilter, Denoxierungstechnologie oder eine Kombination aus beidem.