Wenn der Autoanlasser an einem Wintermorgen immer mühseliger orgelt und seinen Betrieb schließlich ganz einstellt, ist die Ursache meist eine entladene Batterie. Ausgerechnet dann, wenn man sie am nötigsten braucht, lässt ihre Kapazität wegen der Kälte stark nach. Kurzstreckenfahrten und mehr Saft für Beleuchtung und Heizung gaben ihr den Rest. Auch mangelnde Autopflege kann der Batterie zusetzen. Deshalb rät Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte des TÜV Rheinland, zu einem Blick auf den Motor. Denn durch feuchten Schmutz können elektrische Kriechströme fließen, die den Akku entladen. Der Motorraum sollte deshalb von Zeit zu Zeit mit einem weichen Lappen gereinigt werden. Hat der Akku ein Alter von drei und mehr Jahren erreicht und dreht der Anlasser schon bei Plustemperaturen spürbar langsamer, empfiehlt der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD)eine Neuanschaffung. Dies gelte besonders dann, wenn Fahrten in hochgelegene Wintersportorte mit sehr niedrigen Nachttemperaturen geplant sind. Außerdem hilfreich:Vollsynthetische, dünnflüssige Leichtlauf-Motoröle für den Winterbetrieb verteilen sich schneller in der Maschine und bringen den Motor nach einer frostigen Nacht leichter zum Laufen.
Synthetiköle mindern den Stromverbrauch um fast 25 Prozent und schonen so die Batterie. Bei Eiseskälte muss der Akku beim Start ohnehin Schwerstarbeit verrichten. Darum rät der TÜV, beim Kaltstart Radio, Gebläse, Scheinwerfer, Heckscheiben- und Sitzheizung als zusätzlich Stromfresser auszuschalten und vor dem Anlassen die Kupplung zu treten. Während der Fahrt sollten Energieverbraucher möglichst sparsam eingesetzt werden. Bei Batterieschwäche kann ein zweites Fahrzeug Starthilfe geben. Dazu muss bei ausgeschalteter Zündung das rote Startkabel zunächst mit den Pluspolen des Spenderakkus sowie der entladenen Batterie verbunden werden. Anschließend wird das schwarze Kabel an den Minuspol der vollen Batterie, dann das andere Ende an einem Metallteil wie dem Motorblock des Pannenfahrzeugs festgeklemmt – keinesfalls am Minuspol des schlappen Akkus! Danach lässt der Helfer den Motor seines Wagens an und gibt sanft Gas, bevor das liegen gebliebene Fahrzeug startet. Zum Schluss werden die Kabel wieder abgetrennt, allerdings in umgekehrter Reihenfolge – erst schwarz, dann rot. Anschließend am besten eine solche Strecke fahren, um die Batterie über die Lichtmaschine aufzuladen, rät der ARCD. Generell nütze es aber wenig, altersschwache Batterien durch längere Fahrten wieder auf Trab bringen zu wollen. Das koste nur Sprit und könne die Lebensdauer einer Batterie kaum verlängern.