Kategorie | Motorsport

Volkswagen behauptet Doppelführung

Geschrieben am 06 Januar 2011 by andy

Volkswagen führt die Rallye Dakar nach dem vierten Etappensieg in Folge weiterhin mit zwei Race Touareg 3 an. Auf der vierten Etappe stand die äußerst anspruchsvolle Andenüberquerung auf mehr als 4.400 Metern Höhe auf dem Programm – ein 240 Kilometer langes Hochplateau auf mehr als 4.000 Höhenmetern eingeschlossen. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) vergrößerten in Chile ihren Vorsprung in der Gesamtwertung um 50 Sekunden auf 4.24 Minuten. Zweite bleiben ihre Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D). Die beiden Volkswagen Werksfahrer überquerten auch die Ziellinie der Tagesetappe in dieser Reihenfolge.

Der vierte Tag der härtesten Wüstenrallye der Welt war geprägt von extremen physischen Anstrengungen für das gesamte Team aufgrund der Andenüberquerung und einem einem spannenden Kampf von Volkswagen mit dem Franzosen Stéphane Peterhansel. Der X-raid-BMW-Pilot hatte die Prüfung in der Atacama-Wüste zeitweilig mit fast einer Minute Vorsprung angeführt, wurde am Ende aber mit 1.22 Minuten Rückstand Dritter. Dahinter beendeten die beiden anderen Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) und Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) den Tag auf den Positionen vier und fünf. De Villiers bleibt damit Vierter der Gesamtwertung. Miller verbesserte sich um zwei Positionen und liegt nun wieder unter den ersten zehn.

Der Charakter der Etappe zwischen San Salvador de Jujuy und Calama wurde von vielen Canyons, Flussbetten und schnellen Schotterpassagen geprägt. Viele Abzweige sorgten für eine knifflige Navigation bei den Volkswagen Copiloten. Zudem galt es, auf spitzen Steinen und kleineren Geröllfeldern Reifenschäden zu vermeiden. Mission erfüllt: Keiner der Volkswagen Piloten musste einen der BFGoodrich-Pneus wechseln.

Stimmen
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
„Auf der ersten Prüfung in der Atacama-Wüste ist unseren Fahrern ein Doppelsieg in der Tageswertung gelungen, über den ich mich riesig freue. Es war der 125. Etappensieg eines Race Touareg. Noch mehr freue ich mich, dass alle vier Race Touareg mit unseren Werksfahrern die anspruchsvolle Prüfung auf dieser Höhe so gut bewältigt haben. Auch das gesamte Team hat die Anstrengungen gut gemeistert und macht sich nun im Biwak an sein eigentliches Tageswerk.“

#300 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
„Ein schneller ‚Dakar‘-Tag, der erst nach einer wunderschönen, aber unheimlich langen Verbindungsetappe richtig losging. Heute ging es darum, sich auf den Schotterabschnitten keinen Reifenschaden einzufangen. Das ist uns geglückt. Eine weitere Etappe liegt hinter uns, die erfolgreich zuende ging. Weiter in Führung zu sein ist gut, doch erst jetzt sind wir in Chile. Und erst jetzt geht die Rallye so richtig los.

#302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 2. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
„Heute war es kein Vorteil, die Route als Tagessieger von gestern zu eröffnen. Wir hatten uns vorgenommen, heute weniger als eine Minute zu verlieren. Der Plan ist aufgegangen. Noch wichtiger ist: Morgen liegt eine lange Wüstenetappe vor uns, die unser Teamkollege Carlos Sainz eröffnet. Wir sind also in der besseren Position. In Sachen Gesamtwertung ist es extrem eng. Jeden Tag kann sich die Reihenfolge an der Spitze durch kleine Fehler oder Problemchen wieder ändern. Es bleibt spannend. Und ich bleibe optimistisch.“

#304 – Mark Miller (USA), 5. Platz Tages- / 10. Platz Gesamt-Wertung
„Vollgas, den ganzen Tag – so sah es heute auf der Wertungsprüfung aus. Es war verdammt schwierig, den richtigen Weg zu finden, weil von allen Seiten Motorrad-Fahrer kamen, die sich verfahren hatten. Das lässt dich immer zweifeln. Doch mein Beifahrer Ralph Pitchford hat hervorragende Arbeit abgeliefert. Am Ende sind wir auf Krzysztof Holowczyc aufgelaufen, der wohl einen Reifenschaden hatte. In seinem Staub war es nicht mehr möglich zu attackieren, obwohl wir es einmal fast geschafft hätten, ihn zu überholen. Alles in allem lief es heute rund. So kann es die nächsten Tage gern weitergehen.“

#308 – Giniel de Villiers (ZA), 4. Platz Tages- / 4. Platz Gesamt-Wertung
„Heute war die richtige Taktik aus Zurückhaltung und Angriff an den richtigen Stellen gefragt. Auch wenn wir wieder etwas Boden verloren haben, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. In den kommenden Tagen geht es tief in die Atacama-Wüste und damit ins Herz der ‚Dakar‘. Dort kann sich das Blatt schnell wenden, auch zu unseren Gunsten. Die Navigation war heute nicht leicht. Kompliment an meinen Beifahrer Dirk von Zitzewitz für einen hervorragenden Job.“

Zahl des Tages
Sieg-Jubiläum für den Race Touareg: Seit dem Beginn des Marathon-Rallye-Prototyp-Programm im Jahr 2004 stellt der Etappensieg von Carlos Sainz/Lucas Cruz heute den insgesamt 125. Tageserfolg dar. Bei der Rallye Dakar war die Bestzeit auf dem Teilstück zwischen San Salvador de Jujuy und Calama der 40. Einzelerfolg.

Aus dem Volkswagen Biwak – Grenzübertritt XXL für das Volkswagen Team

Für die Fahrt von San Salvador de Jujuy in Argentinien nach Calama in Chile hatten die Volkswagen Logistiker im Vorfeld einiges zu beachten: Wegen der enormen Höhe des Paso de Jama, dessen Hochplateau allein auf 240 Kilometern Länge oberhalb von 4.000 Metern über Normalnull liegt, führten die Fahrzeuge der Wolfsburger Werksmannschaft insgesamt 15 Sauerstoffflaschen für den medizinischen Ernstfall mit sich. 55 Tonnen Material waren zu verzollen. Bereits im Biwak in San Salvador de Jujuy wurden die Service-Lkw und ihre Ladung verplombt und die Formulare sowie Ausreise- wie Einreisestempel in die Pässe der 72 Teammitglieder vorbereitet. Frische Lebensmittel wurden vorab aufgebraucht, da ihre Überführung nach Chile nicht gestattet ist. Eine ausreichende Menge Diesel sowie Trinkwasser zählt bei der „Dakar“ ohnehin zu den selbstverständlichen Vorbereitungen für den nächsten Rallye-Tag. Ein reibungsloser Grenzübertritt war auf der vierten Etappe heute besonders wichtig: Die Service-Fahrzeuge durften erst nach dem letzten Rallye-Fahrzeug aufbrechen, um deren Grenzübertritt nicht zu behindern – dennoch galt es, so schnell wie möglich das Biwak in Calama zum Service der Race Touareg zu erreichen.
Stand nach Etappe 04, San Salvador (RA)–Calama (RCH); 207/761 km WP 04/Gesamt

Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 04; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E); Volkswagen Race Touareg 3; 1:57.09 Std. (1.); 11:09.14 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D); Volkswagen Race Touareg 3; 1:57.59 Std. (2.) + 4.24 Min.
3. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); BMW X3 CC; 1:58.31 Std. (3.) + 5.41 Min.
4. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 3; 1:59.26 Std. (4.) + 19.14 Min.
5. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); BMW X3 CC; 2:03.05 Std. (8.) + 27.45 Min.
6. Orlando Terranova/Filipe Palmeiro (ARG/P); BMW X3 CC; 2:01.13 Std. (6.) + 33.11 Min.
7. Leonid Novitskiy/Andreas Schulz (RUS/D); BMW X3 CC; 2:07.44 Std. (9.) + 49.40 Min.
8. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad (BR/BR); Mitsubishi Racing Lancer; 2:08.32 Std. (10.) + 59.45 Min.
9. Nani Roma/Gilles Picard (E/F); Nissan Navara; 2:10.48 Std. (12.) + 1:08.32 Std.
10. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA); Volkswagen Race Touareg 3; 1:59.52 Std. (5.) + 1:08.36 Std.

Und so geht’s weiter …
Donnerstag, 06. Januar: „Wenn du dich hier überschlägst, kommst du bis zum Biwak nicht mehr zum Stehen“ – so beeindruckt zeigte sich „Dakar“-Sieger Carlos Sainz 2010 vom Zielschuss der Etappe nach Iquique. Auf dem Kamm der knapp 700 Meter hohen Düne sind das Tagesziel und der Pazifik bereits zu sehen. Die etwa drei Kilometer lange Abfahrt – Bremsen verboten – und etwas mehr als eine Minute Adrenalin pur gilt es hier nach einem strapaziösen Tag mit sandigen Schlussabschnitten zu überstehen.

Die Rallye Dakar im TV

06. Januar
01:00-01:30 Uhr Eurosport Highlights 04. Etappe (Wiederholung)
06:00-07:30 Uhr RTL RTL Punkt 6
08:30-09:00 Uhr Eurosport Highlights 04. Etappe (Wiederholung)
18:45-19:03 Uhr RTL RTL aktuell
20:45-21:15 Uhr Eurosport Zielankunft 05. Etappe live
23:15-23:45 Uhr Eurosport Highlights 05. Etappe

07. Januar
00:00-00:30 Uhr RTL RTL Nachtjournal
01:00-01:30 Uhr Eurosport Highlights 05. Etappe (Wiederholung)
08:30-09:00 Uhr Eurosport Highlights 05. Etappe (Wiederholung)
11:15-11:45 Uhr Eurosport Highlights 05. Etappe (Wiederholung)
18:45-19:03 Uhr RTL RTL aktuell
20:15-20:45 Uhr Eurosport Zielankunft 06. Etappe live
23:00-23:30 Uhr Eurosport Highlights 06. Etappe



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